Paulus von Tarsus

Dr Paulus vo Tarsus (griechisch Παῦλος, hebräische Naame שָׁאוּל Scha'ul, vo doo latiinSaulus; † um 64 n. Chr., vermuetlig z Rom) isch noch em Nöije Testamänt (NT) e Missionäär vom Urchristedum gsi und äine vo de erste Theologe in dr Gschicht vom Christedum. In dr katholische Chille, de orthodoxe Chille, dr koptische, armenische und dr anglikanische Chille wird er as Häilige vereert.

Dr Saulus isch e Juud mit griechischer Bildig und e gsetzesdröije Farisäer gsi und het d Aahänger vom krüzigte Jesus vo Nazareth, won er em nie begegnet isch, verfolgt. Noch sinere Bekeerig het er si Naame zu Paulus gänderet und het sich as Apostel vo de Völker gsee, wo vo Gott drzue berüeft worde isch, alle Völker s Evangelium z verkünde (Gal, 1, 15 f.). Er het denn vor allem Nitjude d Ufersteig vom Jesus Christus verkündet. Für das isch er im östlige Middelmeerruum umegräist und und het dört meereri christligi Gmäinde gründet. Er isch mit ene mit Brief in Kontakt bliibe.

Dr Apostel Paulus (rächts mit Buech und Schwärt) und dr Markus: Usschnitt us eme Gmäld vom Albrecht Dürer

Die Brief si die eltiste nöitestamäntlige Schrifte, wo erhalte si. Si häi christligi Theologe vom Augustinus vo Hippo über e Martin Luther bis zum Karl Barth brägt und au Filosoofe wie dr Sören Kierkegaard oder dr Karl Jaspers. Eso häi si e groosse Iifluss uf die öiropäischi Gäistesgschicht ghaa. Sit dr Ufkläärig gseen vili Dänker im Paulus dr äigentligi Gründer vom Christedum.[1] In sinere Leer gseet mä dr Iifluss vo dr griechische Filosofii[2] (Logostheologii) und vom persische Dualismus (Zoroastrismus; lueg Gal, 5, 19 f.: „sündigs Fläisch“, Ursünd). Er het das mit äigene Interpretazioone vo dr jüüdische Leer zur paulinische Theologii vermischt. Bsundrigs wichdig für d Entwigglig vom Christedum isch die paulinischi Leer vo dr Rächtfertigung vom Mensch und sinere Versöönig mit Gott (Röm, 5, 1) und si Sündetheologii, wo as d Grundlaag vo dr spöötere chirchlige Erbsündeleer gältet. Die Theme si in underschidlige Interpretazioone Grundbaustäi für e Glaube vo vile christlige Chillene worde.

  1. Friedrich Nietzsche in Morgenröthe, 68 (eKGWB); Der Antichrist, 58., KSA 6, S. 246 f. (eKGWB 24, S. 192; eKGWB). Dodrzue Henning Ottmann: Philosophie und Politik bei Nietzsche, Monographien und Texte zur Nietzsche-Forschung 17, Walter de Gruyter, 2. Uflaag. Berlin 1999, ISBN 3-11-014770-X, S. 196.
  2. „Diogenes wollte nicht gegen das ‚sündige Fleisch‘ ankämpfen; für ihn war das strenge Askese- Training nur die Voraussetzung für Unabhängigkeit und Autarkie.“ Karl-Wilhelm Weeber: Diogenes. Die Gedanken und Taten des frechsten und ungewöhnlichsten aller griechischen Philosophen. 4. Uflaag. Münche: Nymphenburger, 2003, S. 133.

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